Teemischungen

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Heilpflanzen eignen sich zur Anwendung als Teemischung.

Dadurch kann man die Wirkung mehrerer Heilpflanzen kombinieren. Eventuelle Nebenwirkungen, die die Pflanzen bei einzelner Anwendung haben könnten, werden durch die Kombination verhindert.

Bei den nachfolgenden Teemischungen werden 100 Gramm Kräuter zusammengestellt. Diese Mischungen dienen als Vorrat.

Wenn man nur eine kleine Menge braucht, kann man sich die Kräuter auch in kleinen Mengen zusammenstellen. Dazu reicht es, das ungefähre Mengenverhältnis zu beachten.

Beachten Sie auch die Hinweise zur Anwendung der Teemischungen (siehe Seite 65).

Teemischungen zur Stärkung der Gallenfunktion

Mit den Teemischungen zur Stärkung der Gallenfunktion kann man eine ganze Reihe von Gallenerkrankungen behandeln.

Die Gemeinsamkeit dieser Gallenerkrankungen ist, dass nicht genug Gallensaft für die Fettverdauung zur Verfügung steht. Das kann bei Gallensteinen der Fall sein, aber auch beim Postcholezystektomie-Syndrom nach einer Gallenblasen-Entfernung. Auch bei einer Reizgallenblase fehlt oft Gallensaft für die Fettverdauung. Die Folgen des fehlenden Gallensaftes sind oft Blähungen, Völlegefühl, Durchfall, Schmerzen in rechten Oberbauch.

Einen galletreibenden Tee trinkt man am besten eine halbe Stunde vor den Mahlzeiten.

Achtung!

Die folgenden Teemischungen wirken galletreibend. Daher dürfen sie nicht bei Verschluss der Gallenwege verwendet werden, auch nicht bei einer Kolik. Bei Gallensteinen sollte man den Arzt fragen, ob man den galletreibenden Tee trinken darf.

Milder wohlschmeckender Galle-Tee 1

Der folgende Tee zur Gallenstärkung hat eine milde Wirkung und ein wohlschmeckendes Aroma durch die verwendete Pfefferminze.

Mischen Sie folgende Kräuter:

·         30 gr Pfefferminze

·         30 gr Schafgarbe

·         20 gr Wegwarte

·         20 gr Mariendistel

Milder wohlschmeckender Galle-Tee 2

Der folgende Tee zur Gallenstärkung hat eine milde Wirkung und ein wohlschmeckendes Aroma durch den entkrampfenden Fenchel.

Man kann ihn als Abwechslung zur ersten Teemischung verwenden.

Mischen Sie folgende Kräuter:

·         40 gr Fenchel

·         30 gr Schafgarbe

·         30 gr Javanische Gelbwurz

Bitterer Galle-Tee

Traditionell sind Galle-Tees richtig bitter. Das ist zwar aus der Mode gekommen, aber manche mögen es immer noch bitter. Für die Freunde des bitteren Tees ist folgende Mischung geeignet.

Mischen Sie folgende Kräuter:

·         50 gr Artischocken-Blätter

·         30 gr Löwenzahn-Wurzel

·         20 gr Wermut-Kraut

Stark wirkender Galle-Tee

Dieser Galle-Tee unterscheidet sich von den anderen Galle-Tees vorwiegend durch das Schöllkraut, das eine sehr starke Wirkung hat, aber nicht so leicht erhältlich ist und nicht in unbegrenzter Menge angewendet werden darf. Auch der Erdrauch ist nicht überall zu bekommen.

Diese Teemischung schmeckt außerdem ziemlich bitter.

Mischen Sie folgende Kräuter:

·         40 gr Artischocke

·         30 gr Erdrauch

·         30 gr Schöllkraut

Teemischung gegen Gallensteine

Die folgende Teemischung dient dazu, das Wachstum von Gallensteinen zu verhindern oder zu verlangsamen.

Da die verwendeten Kräuter außerdem galletreibend wirken, sollte man bei vorhandenen Gallensteinen den Arzt fragen, ob man die Teemischung verwenden darf.

Der Tee schmeckt ziemlich bitter.

Wer den Tee mit erfrischender Pfefferminze geschmacklich aufwerten will, kann dies tun. Die Pfefferminze verhindert jedoch nicht die Bildung von Gallensteinen, wirkt aber galletreibend und entkrampfend.

Mischen Sie folgende Kräuter:

·         40 gr Schafgarbe

·         30 gr Artischocke

·         30 gr Löwenzahn

·         (evtl. 30 gr Pfefferminze)

Teemischung gegen Gallenkoliken

Bei einer Teemischung gegen Gallenkoliken kommt es einerseits darauf an, dass die verwendeten Kräuter entkrampfend wirken.

Außerdem dürfen die Kräuter nicht galletreibend wirken, weil bei einer Gallenkolik meistens ein Gallestau vorliegt und noch mehr Gallensaft nicht erwünscht ist.

Mischen Sie folgende Kräuter:

·         40 gr Fenchel

·         30 gr Kümmel

·         30 gr Kamille

 

Falls Sie keine Mischung für eine Gallenkolik vorbereitet haben, können Sie im akuten Fall einer Kolik auch einfach Fencheltee verwenden.

Meistens reicht ein Kräutertee nicht aus, um die Schmerzen bei einer Kolik ausreichend zu lindern.

Verwenden Sie zusätzlich eine Wärmflasche, ein krampflösendes Medikament und bei Bedarf ein Schmerzmittel (siehe Seite 26).

Teemischung gegen akute Gallenblasen-Entzündung

Bei einer akuten Gallenblasenentzündung braucht man in erster Linie Heilpflanzen, die entzündungshemmend und antibakteriell wirken.

Weil bei einer akuten Gallenblasenentzündung häufig der Gallenfluss gestört ist, sollte man keine galletreibenden Heilpflanzen verwenden. Krampflösende Heilpflanzen sind jedoch sinnvoll, weil eine Gallenblasenentzündung häufig mit krampfartigen Schmerzen verbunden ist.

Mischen Sie folgende Kräuter:

·         50 gr Kamille

·         30 gr Mariendistel

·         20 gr Fenchel

 

Eine akute Gallenblasenentzündung gehört unbedingt in die Hand des Arztes. Kräutertees sollte man nur als ergänzende Behandlung anwenden.

Wenn man bei einer akuten Gallenblasenentzündung Fieber hat, braucht man unbedingt Antibiotika.

Teemischung gegen chronische Gallenblasen-Entzündung

Bei einer chronischen Gallenblasenentzündung geht es auch um eine entzündungshemmende Wirkung durch Heilkräuter.

Eine chronische Gallenblasenentzündung steht jedoch auch häufig mit einer Gallenschwäche und Verdauungsproblemen durch fehlenden Gallensaft in Verbindung. Daher braucht man auch galletreibende Kräuter.

Wenn man Gallensteine hat, was bei einer chronischen Gallenblasenentzündung meistens der Fall ist, sollte man den Arzt fragen, ob man einen galletreibenden Kräutertee trinken darf.

Mischen Sie folgende Kräuter:

·         30 gr Schafgarbe

·         30 gr Kamille

·         20 gr Javanische Gelbwurz

·         20 gr Löwenzahnwurzel

Teemischungen gegen Reizgallenblase

Bei einer Reizgallenblase braucht man einerseits eine galletreibende Wirkung und andererseits eine entkrampfende Wirkung, um den Gallenwegen zu einer kräftigen aber entspannten Arbeitsweise zu verhelfen.

Mischen Sie folgende Kräuter:

·         30 gr Pfefferminze

·         30 gr Schafgarbe

·         20 gr Löwenzahnwurzel

·         20 gr Fenchel

 

Alternativ können Sie gegen Reizgallenblase auch alle Teemischungen verwenden, die zur Stärkung der Gallenfunktion vorgeschlagen werden (siehe Seite 61).

Tee-Anwendung

Eine Teemischung bereitet man normalerweise als Aufguss zu, also als ganz normalen Tee.

So bereitet man den Tee zu:

·         Von der Teemischung nimmt man einen gehäuften Teelöffel pro Tasse.

·         Die Kräuter werden mit kochendem Wasser übergossen.

·         Den Tee lässt man 10 bis 15 Minuten ziehen.

·         Dann filtert man den Tee ab.

·         Den Tee trinkt man in kleinen Schlucken, am besten ungesüßt.

 

Wer will, kann den Tee leicht süßen. Die Wirkung der Bitterstoffe wird dadurch jedoch abgeschwächt.

Die einzelnen Teemischungen kann man auf Wunsch sechs Wochen hintereinander anwenden. Danach sollte man ein bis drei Wochen Pause damit machen, bevor man ihn wieder für sechs Wochen trinken kann.

Die Pause dient dazu, dass sich der Körper nicht zu sehr an die Heilpflanzen gewöhnt, was ihre Wirkung verringern würde. Während der Pause kann man einen anderen Kräutertee oder eine andere Teemischung trinken.

 

Teemischung selbst zusammenstellen

Man kann die vorgeschlagenen Teemischungen auch als Inspiration nehmen und sich selbst einen Tee zusammenstellen.

Für die Zusammenstellung von Kräutern als Teemischung gibt es einige einfache Grundregeln, die für gelungene Kräutermischungen sorgen.

Man muss diese Regeln jedoch nicht streng befolgen, vor allem wenn man nur eine beschränkte Anzahl von Kräutern zur Verfügung hat.

·         Eine Teemischung besteht am besten aus 3 bis 7 verschiedenen Kräutern.

·         Verwenden Sie ein bis drei Hauptkräuter, deren Wirkung sehr gut zum Einsatzzweck passt.

·         Verwenden Sie auf Wunsch ein oder mehrere Ergänzungskräuter, deren Wirkung die Hauptwirkung unterstützt, beispielsweise eine krampflösende Wirkung gegen Koliken.

·         Verwenden Sie auf Wunsch eine geschmacksfördernde Heilpflanze, um den Geschmack der Teemischung zu verbessern. Am besten ist es, wenn das wohlschmeckende Kraut die Wirkung des Tees unterstützt, beispielsweise Fenchel in einer Gallen-Teemischung.

·         Verwenden Sie auf Wunsch eine oder mehrere Schmuckdrogen, die der Teemischung ein hübsches Aussehen verleihen. Dazu eignen sich farbige Blüten beispielsweise Ringelblume oder Kornblume.

·         Verwenden Sie auf Wunsch eine oder mehrere stabilisierende Heilpflanzen, die die einzelnen Kräuter der Teemischung zusammenhalten und vor dem Entmischen bewahren. Dazu eignen sich wollige, flauschige Kräuter beispielsweise Artischockenblätter oder Schafgarbe. Am besten ist es, wenn die Wirkung zur gewünschten Wirkung der Gesamt-Mischung passt.

·         Messen oder wiegen Sie die einzelnen Bestandteile der Teemischung sorgfältig ab und geben Sie sie in eine ausreichend große Schüssel.

·         Vermischen Sie die Kräuter sorgfältig.

·         Bewahren Sie die Teemischung wahlweise in einer Papiertüte, einer Zellophantüte, einem dunklen Glas oder einer Teedose auf.

·         Beschriften Sie die Teemischung mit Inhalt und Datum.

 

Verwenden Sie galletreibende Kräuter nur, wenn die Gallenwege nicht verschlossen sind. Auch für Mischungen gegen Koliken sollte man keine galletreibenden Kräuter verwenden.

Gekaufte Teemischungen

In Apotheken und im Handel erhält man zahlreiche verschiedene fertige Teemischungen für Leber und Galle.

Früher waren diese Teemischungen häufig ziemlich bitter, wie man es von einem Galletee erwartet.

Doch heutzutage werden bittere Kräuter nur sehr behutsam eingesetzt. Das liegt wohl daran, dass nur noch wenige Menschen bereit sind, bittere Kräutertees zu trinken.

Statt bitterer Heilpflanzen wird in den meisten fertigen Teemischungen viel Pfefferminze eingesetzt, weil Pfefferminze günstige Heilwirkungen auf die Galle hat und außerdem gut schmeckt.


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